Mag. (fh) Norbert Fürst, lässt uns teilhaben an den Erlebnissen seines Urlaubes, welchen er größtenteils über clearing bezahlte.
Urlaub. Was für ein wunderbares Wort. Keiner weiß, was das Blattwerk mit dem Auerochsen zu tun hat, aber alle lieben es. Man lässt sich wie Laub durch die Welt tragen und staunt wie ein Ochse über die neuen Tore, vor die man von Zeit zu Zeit gestellt wird. Dazu den Geruch von Sonnenmilch mit Lichtfaktor 50 in der Nase und das monotone Rauschen der Brandung, ab und zu von hellem Kinderlachen oder Möwenkreischen durchbrochen, im Ohr. Zurücklehnen auf der knartschenden Luftmatratze, das Meersalz auf den Lippen und mit nichts anderem beschäftigt als die Tiere in den Wolken zu zählen. Himmlisch.
JULI. WIR FAHREN.
Diese Erfreulichkeit ließen wir uns heuer in Kroatien angedeihen. Biograd na moru, zu deutsch: Weißenburg am Meer, wurde für zu kurze Zeit unser Zuhause. Die Fahrt dorthin, über Großglockner, Nockalm, Isonzo-Mündung, Küstenstraße und kroatische Autobahn, ist für zwei Tage geplant -- wir sind auf Urlaub, nicht auf der Flucht. Meine Tochter fängt das Neue fotografisch ein, nichts ist vor ihrer Optik sicher. Verschneite Alpengipfel, Kärtner Natur im Abendrot, Reiher, Stelzen und Schwäne im italienischen foce dell'Isonzo, Ansichten kroatischer Gassen -- es wird alles dokumentiert. Der Ausflugskutter, das Glasbodenboot, die Eisstände: die kleine Digitale wird zum Sammelbecken des Kondensats von Urlaub.
SERVICE GANZ NATÜRLICH
Nach einer kleinen Irrfahrt durch Triest und einer beeindruckenden, aber etwas zähen Bummelei auf der legendären Küstenstraße sind wir etwas später als geplant bei unserem Apartment im Haus Jelena. Natürlich ist es inzwischen stockfinster und natürlich niemand da, der uns öffnen würde. Ein kurzer Anruf und ein schlaftrunkener guter Geist erscheint, übergibt die Schlüssel, bezieht das dritte Bett und geleitet uns im Anschluss zu unserem Abendessen, für das unseretwegen der Koch nochmal in die Küche muss. Und es wurde köstlich. Dann geleitete uns der gute Geist zurück zum Apartment, wünschte einen gedeihlichen Aufenthalt und überließ uns dem Urlaub.
DAS MEER. DER STRAND. DIE SONNE.
Unter blitzblauem Himmel und umhüllt von den Bemühungen aller kroatischen Gastgeber genossen wir Land und Leute, besuchten Strand, Eisdiele und Altstadt. Dann das Meer, wegen dem wir ja angereist waren. Hinter den Kornaten waren keine Gezeiten zu beobachten, die kleinen Wellen wurden nur mit auffrischendem Wind etwas höher und lauter, ansonsten war es wie am heimischen Bodensee, bloß mit einer pikanten Salznote im Abgang. Das alles bestens geschützt durch Lichtschutzfaktor 50, bloß mich hatte ich beim Geschmiere vergessen und schon das Überstreifen des T-Shirts ließ erahnen, was kommen würde.
AUF SONNE FOLGT DER …
Als der frühe Sommer in einer frühen Andeutung des fehlenden Azorenhochs in einem mittelprächtigen Sturm verendete, ließen wir die Badehose im Apartment und erwanderten das Städtchen. Durch die Spuren der Verwüstung erklommen wir das Museum, labten uns nach dem Kulturgenuss in der überaus empfehlenswerten Konditorei und fotografierten die Abweichung vom üblichen Sommertourismus. Zertöpperte Pflanzenschalen, überflutete Schanigärten, dunkle Wolken und heftigen Seegang. Mit dem frühen Beginn des Herbstes traten die Ausweichpläne meiner tier- und naturaffinen Tochter in Kraft.
WANDERN STATT TREIBEN Sehr zu meiner Freude, denn der dritte Sonnenbrand in zehn Tagen machte den Aufenthalt am sich zusehends füllenden Strand schon eher qualvoll, mutierten
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